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Urban Art

Kunstrausch - Gestaltung an der Rathausstraße 37 I dschungle bureau

Urban Art in Wittenberge


Seit den Anfängen in den 1960er-Jahren ist die Street Art einen langen Weg von der “Straße” (Graffiti, Tags, Stencil usw.) in den internationalen Kunstbetrieb gegangen. Heute spricht man von Urban Art als Teilbereich der Kunst im öffentlichen Raum, die ein breites Spektrum künstlerischer Formen umfasst. Aus der Subkultur und Underground-Kunst ist inzwischen eine allgemein anerkannte Kunstrichtung geworden, die im Kontext des städtischen Lebens verankert ist. Von den Gebieten, in denen der gesellschaftliche Strukturwandel besonders sichtbar wird, an den Rändern ehemaliger Industrieareale, in vernachlässigten Wohngebieten oder sogenannten “Non Places”, den gesichtslosen Orten und Durchgangszonen heutiger Städte, hat sich die Urban Art in die Stadtzentren vorgearbeitet. Als Kommentar zu Gegenwartsentwicklungen ist sie dort heute so präsent und sichtbar wie keine andere Kunst. Und nun auch in Wittenberge!
 

Selbst die Zähmung der Urban Art durch den Kunstbetrieb hat daran nichts geändert: Sie lebt auf den Straßen und Plätzen, an den Häuserwänden, vor allem vom direkten Kontakt mit den Stadtbewohner*innen, und ist somit öffentliche Kunst, die (eigentlich) keine Galerien und Kunstmessen braucht. Das wirklich Interessante an der Urban Art bleibt die unmittelbare Reaktion, die unübersehbarem Gestaltung des Stadtraums durch Kunst und der spontane Zuspruch oder Widerspruch durch das zufällige Publikum - beides ist gut, denn das Ziel ist, den profanen, teilweise öden Straßenraum in eine Aufmerksamkeitszone zu verwandeln, die nicht jedem gefallen muss. Vielmehr geht es darum, die Gleichgültigkeit gegenüber dem Stadtraum aufzuheben und die alltäglichen Nutzer*innen des Raums mit dem Gedanken zu involvieren: Das ist der Raum, in dem wir leben, arbeiten, einkaufen, warten, ausruhen, den wir jedenfalls ständig vor Augen haben, deshalb ist es nicht egal, was seine Gestaltung mit uns macht.

Fassadengestaltung am Stern I dschungle bureau

Kunstrausch 2023


Die Stadt Wittenberge veranstaltete vom 09.-20.Oktober 2023 das Projekt “Kunstrausch – Urban Art in Wittenberge”. Dazu waren acht Künstler*innen eingeladen, um insgesamt sechs Fassaden in der Innenstadt mit Wandbildern (Murals) zu gestalten.
 

Vier der neugestalteten Wände befinden sich Am Stern, dem verkehrsreichsten Platz der Innenstadt. Zwei weitere Wandbilder entstanden an der Rathausstraße 37 und der Perleberger Straße 151. Vor dem Kunstrausch konnten die Wittenberger*innen darüber abstimmen, welche Themen künstlerisch interpretiert und an den Wänden umgesetzt werden sollten. Mehrere hundert Wittenberger*innen nahmen an der Abstimmung teil und entschieden sich für folgende drei Themen:

 

  • Leben am Fluss

  • Wittenberge blüht auf

  • Geschichte einer Stadt


Das bei weitem beliebteste Thema “Leben am Fluss” wurde mit verschiedenen Motiven an den vier Wänden am Stern platziert. Das Thema “Geschichte einer Stadt” findet sich in der Rathausstraße und das Thema “Wittenberge blüht auf” in der Perleberger Straße.

 



 

 

Fassadengestaltung an der Friedrich-Ebert-Straße I dschungle bureau

Hintergrund zum Projekt


Entstanden ist die Idee für den Kunstrausch in Folge der einwöchigen Kunstaktion „extrem:normal“ im Jahr 2022. Zu dieser Kunstresidenzwoche waren sechs Künstler*innen nach Wittenberge eingeladen, um den Stadtraum und das leerstehende ehemalige Kaufhaus in der Bahnstraße mit temporären Arbeiten zu beleben. Dabei ist am Marktplatz auch ein Wandbild entstanden.
Die positive Resonanz auf dieses erste Bild gab den Anstoß, mehr Urban Art in die Innenstadt zu bringen und die Stadtmitte künstlerisch zu gestalten. Daraufhin wurde im Rahmen des Bundesprogramms „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) das Projekt „Kunstrausch“ entwickelt.

Fassadengestaltung an der Lenzener Str. 2 I dschungle bureau
Fassade an der Lenzener Str. 87 I dschungle bureau
Fassadengestaltung am Stern Ecke August-Bebel-Straße I dschungle bureau

Kunstrausch: Die Umsetzung


In einem Zeitraum von insgesamt zwei Wochen waren die Künstler*innen-Teams in der Stadt, um an den bis zu 180 qm großen Fassaden zu arbeiten. Die spanische Künstlerin Paula Fraile machte am 09. Oktober 2023 an der Lenzener Str. 2 den Auftakt. Dort verwandelte sie eine große Wandfläche mit fließenden, weichen Formen in ein buntes Farbenmeer. Direkt gegenüber am Busbahnhof begann fast zeitgleich die Arbeit am zweiten der insgesamt sechs Wandbilder. Das Künstlerinnen-Duo Inga Krause und Marina Friedrich gestaltete die Fassade an der Lenzener Str. 87 mit humorvollen, detailreichen Illustrationen.

Fassadengestaltung an der Rathausstraße 37
Fassadengestaltung Perleberger Straße 151 I Kamelea Film
Fassadengestaltung am Stern I dschungle bureau

In der zweiten Woche ab dem 16.Oktober 2023 lösten die Künstler*innen Polina Soloveichik, Engin Dogan, Siguna Wiehr und das Duo Various & Gould die beiden anderen Teams ab und begannen mit ihrer Arbeit an vier weiteren Fassaden (am Stern, der Rathausstraße 37 und der Perleberger Straße 151). Alle Künstler*innen hatten jeweils eine Woche Zeit, um ihre Murals zu beenden. Während der gesamten Projektzeit waren die Wittenberger*innen dazu eingeladen, die Künstler*innen an ihren Standorten zu besuchen und Ihnen bei ihrer Arbeit über die Schulter zu schauen. Vor Ort war die Stimmung durchgehend freundlich und positiv, auf den sozialen Medien wurde teilweise deutliche Kritik geübt. Regen, früh einbrechende Dunkelheit und Kälte erschwerten die Arbeit an den Wänden. Die schwierigen Arbeitsbedingungen wurden immer wieder von freundlichen Anwohner*innen erleichtert, indem sie die Künstler*innen mit Heißgetränken und Snacks versorgten.
Parallel zu den Arbeiten an den Wandgemälden konnten Interessierte sich in der Ansprech.Bar in einer kleinen Ausstellung über das Projekt informieren und bei einem Kaffee ins Gespräch kommen. Auch einige Schulklassen nutzen die Gelegenheit, um ihren Kunstunterricht ins Freie zu verlegen.

 

Abschlussveranstaltung zum Projekt Kunstrausch I Martin Ferch
Werkstattgespräch in der Ansprech.Bar I Martin Ferch

Am 21. Oktober 2023 fand am Nachmittag die Abschlussveranstaltung mit Führung, Werkstattgespräch und Musik in der Ansprech.Bar statt. Rund siebzig interessierte Personen nahmen an der Führung teil und applaudierten den Künstler*innen, die auf den Baugerüsten noch mit den letzten Arbeiten zur Fertigstellung ihrer Murals beschäftigt waren. Beim anschließenden Werkstattgespräch sprachen die Künstler*innen mit dem Publikum über die Bedeutung von Kunst im öffentlichen Raum.

 


Über die Künstler*innen und ihre Murals

 

Polina Soloveichik

Die aus Russland stammende Straßenkünstlerin Polina Soloveichik (polinasoloveichik.bigcartel.com) lebt in Berlin und arbeitet international. Sie hat das bisher größte Wandbild in Wittenberge gestaltet (Rathausstraße 37).

Various & Gould I Jan de Wit

Das Kunstduo Various & Gould (variousandgould.com) ist seit fast zwei Jahrzehnten ein fester Bestandteil der Berliner Urban- Art- Szene.

Paula Fraile I Rodrigo & Borja Santos Robledo

Die bildende Künstlerin Paula Fraile (paulafraile.com) ist in Spanien geboren und lebt heute in Leipzig. Sie nutzt die Kraft der Farbe, um alltägliche Stadträume für fantasievolle Imaginationen und positive Lebensgefühle zu öffnen. Ihre Malerei hat keine Grenzen.

Die Künstlerin und Illustratorin Inga Krause (ingakrause.com) lebt und arbeitet in Bremen.

Marina Friedrich (marinafriedrich.com) ist eine Künstlerin und Illustratorin mit Fokus auf Malerei und Murals. Sie lebt und arbeitet zwischen Rio de Janeiro, Lissabon und Bamberg.

Inga Krause und Marina Friedrich I Thommy West

Engin Dogan (engindogan.com) beschäftigt sich seit seinen Anfängen als Graffiti-Artist mit Kunst im öffentlichen Raum und der Gestaltung großer Fassaden.

Engin Dogan I powwow-rotterdam

Siguna Wiehr (sigunawiehr.com) ist eine in Berlin lebende Künstlerin, die in ihrer Malerei Realismus und Abstraktion vereint.

Siguna Wiehr

Susanne Klingenbergs (susanne-klingenberg.de) unbetitelte Frauenfigur am Marktplatz entstand bereits im Jahr 2022 als Teil der Kunstaktion „extrem:normal“. Mit ihrer Darstellung griff sie das Thema der Aktion „Kunst der Krise“ auf und verwandelte es in ihrem Bild in eine alles überstrahlende Hoffnungsträgerin.

Susanne Klingenberg

Förderung
 

“Das Projekt wurde im Rahmen des Bundesprogrammes „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) und dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) gefördert.”

 

Begleitet wurde das Projekt vom "dschungle bureau - Agentur für Raum- und Kulturentwicklung" im Auftrag der Stadt Wittenberge.

LOGO BWSB
Logo dschungle bureau
Logo Stadt Wittenberge
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Kontakt
 

Stadtverwaltung Wittenberge

August-Bebel-Straße 10

19322 Wittenberge

 

Tel.: (03877) 951 0

Fax: (03877) 951 123

E-Mail:

 
 
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