12. Blick nach Westen: Krausestr., Krankenhaus, Clara-Zetkin-Park
Über die Goethestraße erreichen wir die Perleberger Straße. Auf dem Weg dorthin kommen wir am neu gestalteten Goetheplatz vorbei.
Im Zuge der Entstehung des Heisterbuschs entstanden zwangsläufig unregelmäßig begrenzte Bebauungsquartiere, die durch zur Zierde gestaltete Dreiecksplätze angenehm aufgelockert wurden. Der Goetheplatz ist einer dieser Dreiecksplätze. Sein Gesamtkonzept (Führung und Gestaltung des Gehweges, Ausbildung der Platzform, neue Bepflanzung) orientiert sich am historischen Vorbild. Die Neugestaltung des Goetheplatzes ist damit ein Beitrag zum Erhalt der historischen Strukturen im Denkmalbereich und führt zu einer Aufwertung des Wohnumfeldes.
Den Goetheplatz zieren zahlreiche Rotdornbäume und zwei Rosenbeete mit den verschiedensten Rosenarten. Der Platz ist Teil der Grünen Route, einem Wanderweg durch Wittenberge, der an den grünen Oasen der Stadt vorbeiführt.
Krause-Krankenhaus 1980
Gegenüber der Goethestraße befindet sich die Krausestraße, benannt nach dem Fabrikanten und Stadtrat Louis Krause. „Fettkrause” hatte zusammen mit seinem Bruder Robert im Jahre 1869 eine Fette und Öle produzierende Firma an der Ecke zur Perleberger Straße begründet, worauf noch einige Produktionsgebäude, insbesondere aber die repräsentative Fabrikantenvilla, hinweisen. Einige Jahre später gab es brüderlichen Streit, Robert Krause gründete 1885 eine eigene Firma mit eigener Villa auf der anderen Seite des Parkes, der damals noch Friedhof war. Auch diese zweite Fettfabrik ist noch gut erhalten und beide Häuser sind somit steinerne Zeugen Wittenberger Lokalgeschichte.
Städtisches Krankenhaus
Auf der anderen Seite der Perleberger Straße lagen die Gebäude des ehemaligen Krankenhauses von Wittenberge, das neben einem noch älteren Gebäude im Jahre 1910 im neobarocken Stile entstand. Gemeinsam mit dem daneben befindlichen Park wirkte dieses Haus einst wie ein kleines barockes Schloss. Im Jahre 2004 wurde das Gebäude abgerissen und an seiner Stelle entstand ein modernes Gesundheitszentrum. Im Eingangsbereich wurde das alte Portal des vormaligen Krankenhauses wieder sichtbar.
Wir wenden uns nach Westen und betreten den Clara-Zetkin-Park, der bis in das 20. Jahrhundert als Friedhof in Ablösung des älteren Friedhofs in der Scheunenstraße genutzt wurde. An diese Funktion erinnern noch die jüdischen Gräber am Rande des Parks in der Nähe der Villa an der Ecke Krausestraße.