Die aus Russland stammende Straßenkünstlerin Polina Soloveichik (polinasoloveichik.bigcartel.com) lebt in Berlin und arbeitet international. Sie hat das bisher größte Wandbild in Wittenberge gestaltet (Rathausstraße 37).
Polina Soloveichik verbindet in ihren Wandbildern großformatige Malerei mit erzählenden märchenhaften oder mythischen Themen. Mit der Arbeit im Stadtraum begann sie in Brooklyn vor über 20 Jahren. Seitdem hat ihre Arbeit sie rund um den Globus geführt. Dabei hat sie ihre Bildsprache kontinuierlich weiterentwickelt und einen Stil gefunden, der mit klassischen, neoklassischen und konstruktivistischen Mitteln spielt und sie zu erzählerischen Motiven formt.Polina Soloveichiks Werk befasst sich mit imaginären, verdrängten und anachronistischen Kulturen. Ihre großformatigen Darstellungen menschlicher Gestalten sind als kraftvolle allegorische Figuren zu sehen, die das empfindliche Gleichgewicht zwischen   und Stammesdenken, Hybris und Weisheit untersuchen.
Das Wittenberger Bild von Polina Soloveichik verschiebt das vorgebende Thema „Geschichte einer Stadt“ hin zu einer symbolisch-mythischen Darstellung. Mit verschiedenen Details (Zahnräder, Schornstein, Sonne, Feuer, Totenkopf) und der dominierenden Frauengestalt bringt sie die industrielle Geschichte der Stadt zusammen mit dem (weiblichen) Ursprung des Lebens, der Natur. Aus dem Auge eines Totenkopfs entspringt eine Pflanze, dem Licht der Sonne und dem Gesicht der Frau wächst sie entgegen: Dem Fluss der Zeit, dem Vergehen und Werden, entsteigt neues Leben.
„Mein Wandbild wurde durch den Fluss der Zeit, die Stadt Wittenberge und die uralte allegorische Kraft der weiblichen Form inspiriert.“ (Polina Soloveichik)

(Fotos: Porträt der Künstlerin und mehrere Bilder der Fassade)