Fünf erlebnisreiche Tage liegen hinter den 24 Wittenbergern, die sich am Donnerstag, dem 21.September in aller Frühe auf den Weg in die französische Partnerstadt Châlons-en-Champagne gemacht hatten und am 25. September müde aber voller spannender Eindrücke in die heimatliche Prignitz zurückkehrten. Anlass ihrer Reise war der 45. Jahrestag des Bestehens der Städtepartnerschaft zwischen Wittenberge und Châlons.

Reiseleiterin und Französisch-Sprachmittlerin Marita Fritsch, bei der Stadt Beauftragte für Städtepartnerschaften, begleitete den Reisebus zum nunmehr 4. Mal auf dieser Bürgerfahrt, die in Kooperation mit dem Westprignitzer Verkehrs-Service, der Stadt Châlons-en-Champagne und der Wittenberger Stadtverwaltung vorbereitet worden war.

Bei bestem Spätsommerwetter absolvierten die Wittenberger ein pralles Programm, bei dem das Kennenlernen der Region Champagne mit ihren kulinarischen Glanzlichtern und die Geschichte, Herstellung und Verkostung des Königs der Weine, des Champagners, im Mittelpunkt standen. So führte ein Tagesausflug die Elbestädter nach Épernay, wo eine Fahrt im touristischen Zug entlang der „Avenue du Champagne“ ein beeindruckendes Bild von den Residenzen und Palais der unzähligen Champagnerhäuser gab, die diese Stadt zu der mit dem höchsten Pro-Kopf-Einkommen Frankreichs machen. Ein ganzer Tag wurde in Châlons selbst verbracht mit einem speziellen Stadtrundgang, der die historischen Kleinode der über 2000 Jahre alten Partnerstadt Wittenberges im Fokus hatte. Die Besichtigung der einzigen in Châlons ansässigen Champagnerkellerei

Joseph Perrier mit anschließender Verkostung war ein Muss. Abgerundet wurde der Tag durch eine abendliche illuminierte und klanglich untermalte Bootsfahrt entlang der Flüsschen und Kanäle, die den Charme der Marne-Stadt ausmachen, die auch das prickelnde Venedig genannt wird.

Der Sonntag stand im Zeichen der gemeinsamen und leidvollen Geschichte, die Frankreich und Deutschland verbindet. Der Freundschaftsverein AmiC’allemand hatte auf Wunsch einen Tag der Begegnung vorbereitet. Gemeinsam wurde der heute als UNESCO Kulturerbe klassifizierte Hügel von Vauquois im Argonner Wald mit seinen unterirdischen deutschen und französischen Militäranlagen, mit ihren Schützengräben und Stollen aus dem 1. Weltkrieg und das angeschlossene kleine Minenkriegsmuseum besichtigt. In den vier Jahren des Stellungskrieges von 1914 bis 1918 verloren tausende junger Deutscher und Franzosen dort ihr Leben. Beim dem sich anschließenden Picknick im Gemeindehaus von Vauquois kam es zu einem lebhaften Austausch. Neue Projekte wie ein Austausch zwischen dem Châlonser Gymnasium Jean Talon und dem Wittenberger Marie Curie sind bereits angedacht.

Zum Abschluss hielten die Wittenberger bei einem der zahlreichen Soldatenfriedhöfe der Argonnen an.Am deutschen Soldatenfriedhof von Cheppy, der von französischen Freiwilligen gepflegt wird, legten die Elbestädter Blumen nieder.