Schülerinnen und Schüler erinnern an die Reichspogromnacht
Am 9. November setzten Wittenberger Bürgerinnen und Bürger, Stadtverordnete sowie Schülerinnen und Schüler der Wittenberger Oberschule ein Zeichen gegen das Vergessen in der Rudolf-Breitscheid-Straße 20. Am 9. November 1938 wurden in der Reichspogromnacht auch in Wittenberge jüdische Geschäfte zerstört und jüdische Bürgerinnen und Bürger gedemütigt. Viele von ihnen kamen in der Folge in Vernichtungslagern der Nationalsozialisten ums Leben. In Wittenberge erinnern Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig an die Schicksale jüdischer Familien in der Elbestadt. Insgesamt 24 Stolpersteine wurden bisher in der Elbestadt verlegt. Drei davon in der Rudolf-Breitscheid-Straße. Hier befinden sich die Stolpersteine von Margarete, Gerd Artur und Rudolf Kaiser, die 1941 deportiert und in Minsk ermordet wurden.
Familie Kaiser zog 1909 von Hannover nach Wittenberge. Familie Kaiser: das sind Arthur Kaiser und seine Frau Mathilde mit ihren zehn Kindern. Hier in Wittenberge wurde ihr letztes Kind Max geboren. Arthur verstarb bereits 1912 und hinterließ zehn Söhne und eine Tochter. Vier Söhne sind während des Ersten Weltkrieges ums Leben gekommen bzw. verstarben an den Kriegsfolgen. Drei Söhne - Alfred, Siegmund und Rudolf Kaiser – wie auch deren Familien wurden von den Nazis ermordet. Die anderen Kinder konnten emigrieren. Für Familie Kaiser wurden in Wittenberge insgesamt 10 Stolpersteine verlegt – in der Rudolf-Breitscheid-Straße 20, im Sauerstückenweg 2 und in der Schillerstraße 7.
Fotoserien
Schülerinnen und Schüler erinnern an die Reichspogromnacht I Fotos: Martin Ferch (DO, 09. November 2023)