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Bilderrätsel am Sonntag (September 2024)

Rätselbild des Bilderrätsels im September 2024 I Foto: Stadtarchiv Wittenberge (Bild vergrößern)
Bild zur Meldung: Rätselbild des Bilderrätsels im September 2024 I Foto: Stadtarchiv Wittenberge

Zeit für ein neues Bilderrätsel. Wer erkennt den Standort der historischen Aufnahme? Die Auflösung mit weiteren Fotos (Bildergalerie) folgt weiter unten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Auflösung:

 

Das heutige Rätselbild stammt diesmal aus dem Norden Wittenberges. Das abgebildete Haus Lindenweg 62 / Ecke Lüneburger Straße war an der Einfahrt zur Siedlung „Eigene Scholle“.

1912 kaufte die Landgesellschaft „Eigene Scholle“ eine ca. 30 Morgen große Parzelle auf dem städtischen Tüschengelände im Norden Wittenberges. An der Lüneburger Straße sollte in einem Karree des späteren Linden‑, Kastanien- und Ahornwegs eine Wohnsiedlung entstehen. Für die Planung und Ausführung wurde das Baubüro Gropius in Berlin beauftragt. Im Lindenweg bekamen die Baugrundstücke an der Südseite die Nr. 1-10 bis zum Kastanienweg und an der Nordseite vom Kastanienweg bis zur Lüneburger Straße die Nr. 14-24. Vom Baubüro Gropius wurden Siedlungshäuser in drei Typen gebaut. Typ I waren Doppelhäuser im Lindenweg, Typ II Einzelhäuser am Kastanienplatz sowie an der Lüneburger Straße und Typ III die beiden Häuser an der östlichen Lindenweg-Einfahrt. Der Bauantrag für das zu errichtende Wohnhaus Typ III auf dem Grundstück A24 wurde am 16.9.1913 gestellt. 1914 wurden dann in der Kolonie der Landgesellschaft „Eigene Scholle“ 21 Eigenheime am Lindenweg und am Kastanienplatz 14 Häuser errichtet. In verhältnismäßig kurzer Zeit wurden danach durch die „Eigene Scholle“ in der Lüneburger Straße sowie im Lindenweg und Ahornweg insgesamt 45 Siedlerstellen bis 1922/23 bezugsfertig hergestellt sowie weitere 20 Eigenheime unter Mithilfe der Stadt von Selbstsiedlern erbaut. 1922 bekam der Lindenweg die Hausnummern 1-62. Nach der Fertigstellung des Wohnhauses Lindenweg 62 (damals noch Nr. 24) war ab 1914 der Lok.-Führer Wilhelm Schubert der Besitzer. Das Haus Typ III kostete 12000 M. Im Haus wohnten auch seine Eltern Hermann Schubert (Rentier) nebst Ehefrau. Wilhelm Schuberts Kinder wuchsen hier ebenfalls auf, das jüngste war der 1913 geborene Wiethold Schubert. Wiethold besuchte die Jahnschule, nahm 1928 an der Jugendweihe teil und wurde früh Mitglied des Kommunistischen Jugendverbands Deutschland sowie Sekretär der KJVD-Ortsgruppe. 1933 wurde der Jungkommunist nach einem Zusammenstoß und Schießerei mit einem SA-Trupp wegen versuchten Totschlags zu einer Zuchthausstrafe von 7 Jahren und 5 Monaten verurteilt. Da die Nationalsozialisten es in über 7 Jahren nicht schafften, den standhaften Wiethold Schubert mit Verhören, Folterungen, medizinischen Versuchen und anderen unmenschlichen Behandlungen gefügig zu machen, wurde er als gefährlicher Geisteskranker abgestempelt und am 21. Juli 1941 in einer Anstalt in Bernburg ermordet. In den DDR-Zeiten bekamen in Wittenberge eine Straße und die RAW-Betriebsschule seinen Namen.

Im Lindenweg 62 war ab 1932 der Kaufmann Johannes Christen neuer Hausbesitzer. In dem Wohnhaus der Familie Christen war ab dieser Zeit als Mieter der Arbeiter Hermann Giebe sowie ab 1940 der Schlosser Willi Peters gemeldet. In der vorderen linken Stube wurde von den Eheleuten Christen ein Laden eingerichtet und ein Kommissionsgeschäft geführt (siehe auch Rätselbild). Anfang der 1940er Jahre wurde wohl auch Johannes Christen zum Kriegsdienst eingezogen. Der Krieg kam dann auch am 22. Februar 1945 nach Wittenberge. Am diesen Tag startete die US Army Air Forces ihre Operation „Clarion“, die das Ziel hatte innerhalb von 48 Stunden zahlreiche Verkehrsanlagen wie Eisenbahnknoten, Rangierbahnhöfe, Stellwerke und Züge im Deutschen Reich zu zerstören. Beim Bombenangriff auf die Gleisanlagen im Norden Wittenberges wurden an diesem Tag auch die vorderen Häuser des Lindenwegs zerstört. Die beigefügte Luftbildaufnahme zeigt gerade den Moment der Bombardierung der Gleise und Häuser. Die Häuser Nr. 1-4 sowie Nr. 60-62 wurden total zerstört. 1951 beantragte der Sohn im Auftrag der Frau Christen (ihr Ehemann galt als vermisst) den Bau eines Behelfsheims. Auf dem Grundstück waren dafür genug Abbruchsteine vorhanden und der Hausbau wurde genehmigt. Nach Fertigstellung zog der Sohn wieder ein. In den Folgejahren wurden am Wohnhaus etliche Veränderungen vorgenommen. 2008 wurde auf dem abgegeben vorderen Grundstückteil ein neues Wohnhaus errichtet. Dieses EFH-Grundstück bekam die Adresse Lindenweg 63. 

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Bilderrätsel am Sonntag (September 2024) (DO, 22. August 2024)

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