Das heutige Rätselbild zeigt das Haus Bäckerstraße 24a mit Friseursalon von Richard Zacher. Auf dem Bild stehen hinten der Friseurmeister Richard Zacher mit seiner Ehefrau Marie und rechts sein Sohn Friseurmeister Albert Zacher, der Ende der 1950er Jahre seinen eigenen Salon in der Bahnstraße 82 eröffnete.

Das Wohnhaus in der Bäckerstraße wurde 1894 erbaut. Durch den Grundstücksbesitzer Maurer und Stuckateur Fritz Kabelitz wurde noch im selben Jahr ein Seiten- und Stallgebäude errichtet. 1906 erfolgte der Neubau eines weiteren Seitengebäudes und ein Closettanbau. Danach ließ der Hausbesitzer Fritz Kabelitz die Entwässerungsanlagen an die städtische Kanalisation anschließen. 1910 kam es zu weiteren Bauarbeiten am Vorderhaus – Durchbruch für ein Schaufenster und Überbau der Durchfahrt. Bis zum 1. Weltkrieg wohnte auch der Bildhauer Fritz Kabelitz jun. im Haus. Nach dem Krieg wurde der Arbeiter Adolf Fritze sen. neuer Hausbesitzer. Neben seiner Ehefrau Hebamme Elisabeth Fritze war hier auch der Sohn Adolf Fritze jun. (Schlosser) wohnhaft. 1921 ließ Hr. Fritze im Dachgeschoss eine Wohnung ausbauen. Durch Elisabeth Fritze erfolgten weitere Baugesuche, wie Ausbau eines Ladens 1926 und 1929 Bau einer Autogarage. 

In den 1930er Jahren zog auch die Tochter Elisabeth Erichsen, geb. Fritze, mit ihrem Ehemann Johannes Erichsen (Reichsbahn-Assistent) in die Bäckerstraße 24a ein. Elisabeth Erichsen war hier ab dieser Zeit als Schneiderin tätig (siehe auf dem Rätselbild links ihr Schild über dem der Hebamme). 1938 ließ der Tapeziermeister Willi Alexander neben der Eingangstür seines Polster- und Dekorateurgeschäfts ein neues Ladenschild anbringen. Anfang der 1940er Jahre zog der Friseurmeister Richard Zacher in die Bäckerstraße 24a ein und auf dem neuen Geschäftsschild stand jetzt Salon Zacher. Vorher hatte Richard Zacher sein Friseurgeschäft gegenüber in der Bäckerstraße 9. Im Friseursalon arbeitete auch sein Sohn Albert. Nachdem Richard Zacher Ende der 1950er Jahre in „Rente“ ging, eröffnete Friseurmeister Albert Zacher seinen Salon in der Bahnstraße 82. Den neuen Salon Zacher betrieb er bis zu seinem Ruhestand und wurde danach von seiner Tochter Ingrid Kaliske, geb. Zacher, weitergeführt. Als Frau Fritze im Jahre 1952 verstorben war, wurde die Tochter Elisabeth Erichsen Eigentümerin des Hauses Bäckerstraße 24a, welches nur noch ein Mietshaus mit acht Wohnungen war (5 WE im Vorderhaus und 3 WE in den Seitengebäuden). Ab 1970 wurden am Haus die Verfallserscheinungen immer sichtbarer und einige Wohnungen waren in schlechtem baulichem Zustand, sodass 1974 die Hygiene-Inspektion des Kreises Perleberg „eingeschaltet“ wurde. Nach dem Tod von Frau Erichsen erbte 1977 die Tochter das Mietshaus. 1978 kam es zum Eigentumsverzicht, da die altersbedingten Reparaturen an den Gebäuden 8 - 10 TM betrugen. Beim Eigentumsverzicht auf das Mietgrundstück Bäckerstraße 24a wurde durch die Hausbesitzerin das Guthaben des Hauskontos und das Sparguthaben von insgesamt 3000 Mark für anfallende Reparaturen zur Verfügung gestellt. Der neue Eigentümer war der VEB Gebäudewirtschaft Wittenberge, der 1989 noch in einigen Wohnungen modernisierte, wie z. B. Badeinbau. Nach der Wende zogen nach und nach die Mieter aus. Seit vielen Jahren steht das Haus Bäckerstraße 24a leer und ist dem weiteren Verfall ausgesetzt.