Es ist laut und staubig beim Betreten des künftigen Ärztehauses Wittenberge in der Rathausstraße 40 und 42. Nicht von ungefähr, denn die Eingriffe, die notwendig sind, um das denkmalgeschützte, ehemalige FDGB-Haus in ein zeitgemäßes Gebäude für verschiedene Arzt-Praxen zu verwandeln, sind umfangreich. Die WGW hatte das Gebäude bereits 2017 erworben und gesichert. Im November vergangenen Jahres begannen die Arbeiten. Derzeit befinden sich die Arbeiten an vielen Stellen noch im Rohbau. Zeitgleich werden aber im Erdgeschoss auch schon neue Elektroleitungen verlegt. Im ehemaligen Anbau an der Hofseite des Gebäudes, der früher Sanitärräume enthielt, ist schon der Schacht für die künftige Aufzugsanlage zu erkennen. Mit dem Aufzug gelangen Gäste des Ärztehauses später barrierefrei vom Eingangsbereich im Erdgeschoss in das erste und zweite Obergeschoss sowie in das Dachgeschoss. Auch ein Großteil der Fenster im Gebäude, hier vor allem auf Seiten der Rathausstraße, wird nach historischem Vorbild erneuert. Hofseitig entstehen in den kommenden Monaten noch Stellplätze. Insgesamt drei Praxen soll das künftige Ärztehaus enthalten.

Am umfangreichsten sind die Arbeiten derzeit im Dachgeschoss und im zweiten Obergeschoss des Gebäudes. Hier wird dieser Tage eine neue Zwischendecke eingezogen und zeitgleich die alte abgerissen. Die neue Decke wurde nötig, da sie künftig das Gewicht von bis zu zehn Behandlungsstühlen tragen muss. Letztere gehören zur Kieferorthopädischen Praxis, die als erste Praxis im neuen Ärztehaus im ersten Quartal 2025 eröffnet wird. Auf insgesamt 410 Quadratmetern Fläche im zweiten Obergeschoss und im Dachgeschoss entstehen hier noch bis Ende dieses Jahres moderne Behandlungsräume, ein Empfangsbereich, Räumlichkeiten für die künftigen Mitarbeiter und ein praxiseigenes Labor. Das neue Angebot richtet sich im kommenden Jahr an Kinder, Jugendliche und erwachsene Patienten.

Zur Einrichtung gehören laut Tilo Nickel vom Unternehmen Dental Bauer, welches die Kieferorthopädische Praxis ausstattet, weiterhin unter anderem ein Digitaler Infrarotscanner, der zum Beispiel Gebissabdrücke unnötig macht und ein Fernröntgengerät. Zum Ende dieses Jahres und nach Abschluss der Sanierungsarbeiten im Ärztehaus wird die neue Kieferorthopädische Praxis eingerichtet, so Tilo Nickel.

Stadt und WGW befinden sich derzeit in Gesprächen mit möglichen Mietern der beiden verbleibenden Etagen im Ärztehaus Wittenberge. Auch das Konzept einer Gemeinschaftspraxis, also das gemeinsame Nutzen von Räumlichkeiten durch mehrere Ärzte, ist sehr gut vorstellbar. Darüber hinaus können sich Interessenten, die auf der Suche nach Praxisräumen sind, weiterhin an die WGW bzw. an den Bereich Ärzteversorgung der Stadtverwaltung Wittenberge wenden.

Stadt Wittenberge

Antje Kranz

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