Klimaanpassung
Seit dem 20. Dezember 21023 gibt es in Deutschland ein Bundes-Klimaanpassungsgesetz (KAnG) und Ziel dieses Gesetzes ist es, zum Schutz von Leben und Gesundheit, von Gesellschaft, Wirtschaft und Infrastruktur sowie Natur und Ökosystemen negative Auswirkungen des Klimawandels, insbesondere die drohenden Schäden, zu vermeiden oder (soweit sie nicht vermieden werden können) weitestgehend zu reduzieren. Das Land Brandenburg hat vor Inkrafttreten des Bundesgesetzes eine eigene Klimaanpassungsstrategie erstellt, da für die Ressorts des Landes es ein unverzichtbarer Teil der Klimapolitik ist. Mit seiner Klimaanpassungsstrategie möchte das Land Brandenburg die Rahmenbedingungen für eine systematische Minderung der klimawandelbedingten Risiken sicherstellen. Und auch die Stadt Wittenberge wird sich in Zukunft mehr und mehr mit dem Möglichkeiten der Klimaanpassung beschäftigen, da in der Stadt Wittenberge die Änderungen schon spürbar sind.
Schutz vor Hitze
Brandenburg ist eines der heißesten Bundesländer Deutschlands und es statistisch festgestellt worden, dass die 5 heißesten Jahre seit Aufzeichnung (1881) zwischen 2012 und 2022 waren. Es gibt eine Zunahme an Sommertagen (Tage über 25°C), eine Zunahme an Hitzetagen (Tage über 30°C) und eine Zunahme von Tropennächten (Nächte mit über 20°C). Dies steigert die Risiken für Gesundheit und Wohlbefinden und führt im Extremfall zu Hitzetoten. In der Prignitz hat sich die Jahresdurchschnittstemperatur in den letzten 30 Jahren um bis zu 2 Grad erhöht.
Das Land Brandenburg hat im September 2022 einen Hitzeaktionsplan veröffentlicht, der als Ziel folgende Punkte hat:
Sensibilisierung der Bevölkerung auf Gesundheitsgefahren
über Gegenmaßnahmen informieren
Fokus auf vulnerable (verletzliche) Personengruppen verstärken -> ältere Menschen; Kinder; Berufstätige in Pflege, Bau und Landwirtschaft
Umweltgerechtigkeit wahren
thermisches Wohlbefinden erhöhen
bauliche Hitzeresilienz schaffen
Starkregenrisikomanagement
Die Erhöhung der Temperatur führt zur höheren Verdunstung und dies führt wieder zu mehr Regen. Statistisch gesehen gibt es nur eine geringe Änderung des Niederschlagvolumens, aber es ist eine höhere Niederschlagsvariabilität zu erkennen. Das heißt, es gibt eine Zunahme der Variabilität zwischen und in den Jahren von Trockenheit zu Feuchte. Innerhalb des Jahres kommt es zu längeren Trockenphasen mit Phasen von extremen Niederschlägen. Ein langanhaltender Landregen wird immer seltener.
Das Land Brandenburg bietet zukünftig die Möglichkeit die Kommunen bei der Erstellung eines Konzeptes für Starkregenrisikomanagement zu unterstützen. Voraussichtlich ab dem 4.Quartal 2024 wird es dazu vom Land Brandenburg lokale Starkregenkarten geben, die eine grobe Betrachtung der Fließwege und Fließgeschwindigkeiten des Regens grafisch darstellt. Bei der Erstellung von Konzepten zur Starkregenvorsorge soll der Fokus auf die die Bestandsanalyse, die Gefährdungsanalyse, die Risikoanalyse und die Maßnahmenentwicklung gelegt werden. Es wird somit ermittelt, wo es Senken gibt in denen sich der Starkregen sammelt und wie sich der Starkregen in der städtischen Umgebung verhält. Da man den Starkregen nicht verhindern kann, muss man sich damit befassen, wie man das anfallende Regenwasser ableiten, wegleiten, speichern oder versickern lassen kann. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten, die örtlich geprüft werden müssen, wie zum Beispiel Flächenentsiegelung, Abflussmulden, Rückhalteflächen und Versickerungsmöglichkeiten.
Links zum Thema Klimaanpassung:
https://www.bmuv.de/themen/klimaanpassung/das-klimaanpassungsgesetz-kang
https://mluk.brandenburg.de/mluk/de/umwelt/wasser/hochwasserschutz/starkregen/
Klimastreifen der Prignitz
zeigt die Temperaturerhöhung der letzten Jahre
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